Akkuschrauber daily

Der letzte Autoslalom der Saison 2023 ist vorbei, das Jahr damit so gut wie gelaufen – da kommt nicht mehr viel. Halt, moooooment: damits nicht langweilig wird, kommt in Kürze ein elektrisch angetriebener Toyota bz4X ins Haus. Da werd ich doch über die täglichen Erfahrungen damit berichten. Aus erster Hand und mit, oh je, mittlerweile über 50 Jahren Verbrennungsmotor-Nutzererfahrung (im Alter von 6 Jahre hab ich meine erste Aprilia-Geländemaschine bekommen).

Ob so ein Batteriegefährt dem besserbewegt – Motto vom Spaß am Fahren entsprechen kann? Schaun mer mal. Er scheint für Fahrdynamik zu groß und zu schwer zu sein. Wie andere BEV’s (Batterieelektrische Fahrzeuge) auch. Darum, wenn schon, denn schon: unser bz4X kommt mit Vollausstattung. Und Allradantrieb – auch wenn das angeblich die Reichweite (minimal) einschränkt. Da werde ich berichten, ob das alles dennoch reicht.

bz4X – das steht für „Beyond Zero 4 Cross“, also für das Ziel von Toyota, unter 0 Emissionen zu kommen – bis 2050, und für das „SUV-Konzept“ des bz4X. Ach ja, Beyond: unter 7 Sekunden soll das Gefährt nur benötigen, um aus dem Stand auf 100km/h zu beschleunigen. Das ist für mich allerdings keine Garantie für den Spaß am Fahren – der kommt für mich, wenns um die Querdynamik, also um Kurven rum, geht.

13.11.2023, Update: die ersten 2000km sind geschafft. Ohne Ladestress. Das Auto hängt einfach immer, wenn man es täglich benutzt, nachts an der Wallbox. Bisher war war er morgens immer beim Wunsch-Ladezustand – ja, da hab ich rumgespielt. Langsam laden, ganz langsam laden, bis 80%, 90% oder ganz voll laden – alles ausprobiert. Allerdings noch nicht am Schnell-Lader, aber eine Ladekarte, ja, so eine liegt auch schon im Auto. Bei bis zu rund 300km am Tag war bisher keine Schnell-Ladung erforderlich. Laden ist eine ganz andere Art von Energieaufnahme als Tanken, nicht vergleichbar.

Er, der Akkuschrauber selber, fährt sich so unglaublich angenehm, dass ich einige Zeit gebraucht habe um herauszufinden, warum sich das so gut anfühlt. Es kann ja weder am Geräusch noch am Fahrverhalten liegen, oder? Und, siehe da: es liegt, für mich, zum allergrößten Teil am Instrument! Das ist ganz weit vorne, Richtung Windschutzscheibe, montiert, das Auge muss sich nicht von Fern-auf Nahsicht umstellen, das macht den Umgang mit dem bz4X so angenehm.

Die Sicherheits- und Komfortausstattungen sind wie selbstverständlich da, so gewöhnt man sich z.B. ganz schnell an die Ladeschale, in der das Smartphone verdeckt liegt. Oder die automatische Heizung der mit veganem „Leder“ bezogenen, recht bequemen Sitze und auch das beheizte, schön kleine Lenkradl.

Eine ganz besondere Geschichte ist die JBL-Stereoanlage in dem Gefährt. Das Auto ist ja leise beim Fahren, da tuts ja eigentlich ein gewöhnliches Radio. Aber die von Toyota haben da ein JBL-System hineingezimmert, da sagst „Sie“! Muss mal mal gehört haben, wer hat Lust drauf?

Update 15.12.2023: Etwas über 5000km stehen jetzt auf dem Tacho des bz4X. Die E-Mobilität bei Winterbedingungen funktioniert. Der Verbrauch ist bei unserer Nutzung, naja, ned grad wirtschaftlicher als ein Verbrenner. Wenn man gerne am Display rumspielt, kann man sich mit dem Unterschied der angezeigten Reichweite bei normaler Innenraumheizung und Eco-Erwärmung (Sitzheizung vorne und hinten, Lenkrad- und Windschutzscheibenheizung) beschäftigen. Oder man lässt es einfach und fährt. Vor zwei Wochen gabs bei uns mal wieder richtig Schnee. Als im Radio die Durchsagen mit der Aufforderung kamen, doch möglichst gar nicht Auto zu fahren, war ich den Samstag von mittags bis fast Mitternacht auf verschneiten nieder- und oberbayerischen Straßen unterwegs. Mit einem Corolla Hybrid und abends dann, im Bayerischen Wald, Neukirchen-Bad Kötzting-Viechtach und weiter mit dem bz4X zur Pannenhilfe (Autos fremdstarten). Was ich zugeben muss: der elektrische Allradantrieb funktioniert in Sachen Fahrsicherheit perfekt. Also wirklich perfekt. Ein Teil liegt sicher auch an den Reifen (Conti TS870P in 235/60R18) . Tatsächlich fährt das Ding auf Schnee so gut, dass nicht einmal Lastwechsel in der Kurve in der höheren Rekuperationsstufe irgendeine Reaktion auslösen. Zugeben muss ich, dass ich ihm (dem bz4X) die Frage aller Auto-Fragen noch nicht stellen konnte – oder die Antwort vielleicht „nein“ ist. Ich dachte, im X-Mode (Traktions-System) müsste sich doch das Stabilitätsprogramm komplett ausschalten lassen. Geht aber nicht. Jetzt weiss ich aber, wies geht. Und werd die Frage bei nächster Gelegenheit stellen. Und hier darüber berichten.

Veröffentlicht von Michael Ströher

Auto- und Motorradldamisch seit kurz nach der Geburt. Toyota - Profi und Fan von allem, was auf Rädern Spaß macht. Hybrid - Junkie - mit eigener Meinung.