Update 2024: Schaltjahr – Supra. Legende. Wiederauferstanden oder Zombie?

Das wird keiner der üblichen Fahrberichte – davon gibts schon viel zuviel.

Worum gehts und was weiß ich überhaupt darüber?

Mein erster intensiver Supra-Kontakt war ein mehrtägiger Alpen- und Italien-Trip, lang bevor ich selbst einen Autoführerschein hatte – mit einem MA61 Supra. Der erste Sport-Sechszylinder von Toyota bei uns.

Der nächste war dann der MA70, mit Saugmotor. Nicht gerade ein Ausbund an Temperament, aber das Auto war stabil wie ein Panzer. Ein kleine Eskalation dann mit dem Turbomotor: der war schon richtig schnell, also richtig, richtig schnell. Ohne jede Abregelung sind wir Ende der 80er Jahre mit dem Ding auf der Autobahn (laut Tacho) bis zu 280km/h gefahren. Allerdings nur tagsüber oder nachts mit ganz viel Mut und eingeschalteten Nebelscheinwerfern auf bekannter Strecke – weil mit geöffneten Klappscheinwerfern fehlten knapp 10km/h. Ein richtiger „Gran Turismo“ mit Luxus und Kraft, sogar mit abnehmbarem Targadach. Er war absolut auf Augenhöhe mit dem damaligen Sportkäfer. Also dem Porsche 911. Ich hatte damals etliche tausend Kilometer mit dem Supra gefahren. Den Turbo hab ich im 5ten Gang durch Steinburg fahren können mit knapp 50km/h und im gleichen Gang auf der Autobahn mit jenseits 250km/h. Einmal hatten wir so ein Gerät, ein „Vector“-Umbau mit Leistungssteigerung, irgendwas zwischen 300 und 400 PS. Vor dem hatte ich Angst, den bin ich nur ganz langsam gefahren.

Dann kam der, den heute alle verklären. Der JZA80. Wir hatten nie selbst so ein Auto, da kenne ich nur Kundenfahrzeuge. Der war mit Automatik echt eine Gurke, meiner Meinung nach. Trotz 70 Mehr-PS keine Chance gegen einen 964er Porsche. Der Schalter war flotter, aber die Abregelung und Traktionskontrolle machte das Ganze ein bissl langweilig. Die aufgeblasenen 1000PS-Monster sind halt noch heute auf der Autobahn eine Macht, aber wie gut wäre so einer auf schmalen Bayerwald-Landstraßen?

Es hat viele, viel zu viele Jahre gedauert, bis Akio Toyoda den Auftrag für die Fertigung des aktuellen Supra gen Steyr geschickt hat. Felix Austria! Von dort kommen alle Supra für die ganze Welt.

Unser aktueller Supra ist einer, über den die sogenannten „Fans“ mit hochgezogener Nase reden. Ein Vierzylindermotor! Im Supra! Die wenigsten Leute wissen, dass der schnellste Supra überhaupt, die japanischen Rundstreckenautos, immer einen 2-Liter-Vierzylinder hatten. Mit bis zu 800PS. Also ist der Vierzylinder durchaus legitim.

Von aussen sieht das keiner, und über die Optik brauchen wir auch gar nicht zu diskutieren. Also rein in die Bude:

Uii, bequem. Und Knöpfe links am Sitz, mal probieren, was passiert denn jetzt – und schon hat er mich: ein Fahrersitz, bei dem man die Lehne in Sachen Abstützung / Weite verstellen kann, wie damals beim MA61 (bei dem war das damals eine Sensation). Sehr schön. Die Bedienung im Allgemeinen ist anders als bei anderen Toyota-Fahrzeugen, aber mei … wer sich nicht mit seinem Auto beschäftigen will, der braucht auch kein solches Sportwagerl.

Starten: Öha, der hört sich ja richtig gut an! Nicht nervig, passt schon. Gut, die zweipedalige Antriebssystem-Energiezufuhr/Energieentnahme-Regelung würde ich mir lieber als traditionelles 3-pedaliges System mit manueller Antriebsübersetzungsänderungseinrichtung (Schaltgetriebe) wünschen. Aber die Möglichkeit gibts ja nicht. Noch nicht oder niemals nicht?

Losfahren. Schon merkt man, warum es da kein Schaltgetriebe gibt: vor dem Verlassen des Kreisverkehrs ist schon der dritte, nein, der vierte Gang drin. Ja leck, schaltet der viel und schnell. Aber irgendwie … egal, in nullkommanix ist man bei den erlaubten 100km/h angekommen und fährt angenehm dahin.

Verschiedene Sicherheits- und Fahrprogramme kann man teils unabhängig voneinander aus- und einschalten. Und per Schaltwippe am Lenkrad oder per Schalthebel die Gänge wechseln. Wenn man sich daran gewöhnt hat und ein bisschen rumprobiert, dann merkt man: die betrügen ja, die Softwareanzeiger! Ein Beispiel: man rollt durch einen Ort mit 50km/h und will nach Ortsende die wirklich beeindruckende Durchzugskraft nutzen. Ein kleines bisschen Gas geben und an der „Plus“-Schaltwippe gezupft: sofort springt die Anzeige auf den nächsten Gang, die Drehzahlanzeige fällt runter – der nächste Gang ist aber in Wirklichkeit erst ein paar Zehntelsekunden später kraftschlüssig drin! Das selbe Spiel beim engagierten runterschalten. Ja, Hund sans scho. Vorgaukeln, dass man noch schneller ist, als man in Wirklichkeit ist. Obwohl das ja reichen würde.

Man sagt ja als Verkaufsargument für den kleiner motorisierten Supra, der 2,0-Liter hätte eine noch bessere Gewichtsverteilung und er ist damit noch besser für die genussvolle Landstraßen-Kilometer-Inhalation geeignet.

Das stimmt natürlich, denn Marketing-Menschen würden nie lügen. Zumindest nicht die von Toyota. Grundsätzlich richtig, hakts irgendwie im Gebälk. Das Auto lenkt bei erlaubten Geschwindigkeiten zackig ein und bleibt auch problemlos auf dem gewünschten Kurs. Wenn man einen Lastwechsel in den Kurvenverlauf mit einbaut, wirds irgendwie komisch: erst „wackelt“ der Hintern ein bisschen, dann hakt unter Last die Sperre ein – von da an kann man zwar wieder ordentlich beschleunigen, ist aber ganz schnell wieder bei Geschwindigkeiten angelangt, die nicht mehr erlaubt sind. Im Vergleich z.B. mit einem GT86 ist der Fahrspass erst bei wesentlich höheren Kurvengeschwindigkeiten da. Das ist gefährlicher, wenn man korrigieren muss – und auch nicht erlaubt. Leider hat man sooooo weit zu fahren, von uns aus, wenn man auf eine abgesperrte Strecke, Fahrsicherheitszentrum oder Rennstrecke zum Ausloten des fahrdynamischen Limits will.

Nach ein paar Wochen, nicht nur nach ein paar Kilometern Rennstrecke, will ich euch sagen:

Die Motorleistung des 2-Liter-Supra ist jederzeit ausreichend. Ich behaupte, der geht im einigermassen legalen Geschwindigkeitsbereich (bis ca. 120km/h) besser als ein Serien-JZA80 mit Automatik. Er klingt auch als Vierzylinder richtig gut, für mich, und nervt nicht die Umwelt. Er hat eine echt gute Stereo-Anlage. Er ist teuer, aber im Vergleich zu anderen, vergleichbaren Sportwagen das Geld wert. Er ist routiniert verarbeitet, da klappert nix. Die gelbe Farbe ist eine Sensation, die find ich super. Und er sorgt für Arbeit in unserer Region: diverse Teile für Front und Heck werden für die Produktion in Viechtach gefertigt. Das Fahrwerk ist in Serienzustand oke, für einen „Gran Turismo“ auch genug Bewegung um die Hochachse möglich.

Aaaaber: er hat kein Kupplungspedal, er hat viel zu viele Gänge, er hat keine Handbremse (die man im Sinne der Fahrdynamik nutzen könnte) und er hat eine Lenkung, an die ich mich auch nach vielen hundert Kilometern nicht so richtig gewöhnen kann. Einerseits fast zu direkt, andererseits passiert nix, wenn man ein bisschen korrigieren möchte.

Update Ostern 2024: jetzt steht ein Supra Lightweight bereit. Mit Schaltgetriebe, 6 Gängen und Kupplungspedal. Haben die auf mich gehört? Wir werden ihn testen. Na gut, Handbremshebel hat er immer noch keinen. Aber genug Leistung, um so beschäftigt mit der Bändigung der Kraft zu sein, dass man die Handbremse erstmal nicht vermisst.

Was ist da anders? Er hat den 340PS-6-Zylinder-Motor und ein bisschen weniger Gewicht – durch Weglassen von Ausstattungsdetails, die bei einem Sportwagen ohnehin niemand braucht. Sowas wie elektrische Sitze oder zwölf Lautsprecher sind nicht erforderlich. Die Sitze in Leder/Alcantara-Kombination halten bei Querbeschleunigung besser als ein Voll-Leder-Gestühl und sehen auch noch top aus.

Was man sieht: das rote „Supra“ – Emblem am Heck. Er gewinnt viel durch den Schalthebel, sagt man in vielen Testberichten. Erster Eindruck: stimmt, fährt irgendwie völlig anders als der bisherige 2,0-Liter, der „Dunkle Lord“. Das Wackeln mit dem Hintern am Kurveneingang ist immer noch da. Ist das Bumpsteer? Danach ist es doch sehr, sehr unterhaltsam. Ich werde weiter berichten.

Man kommt nicht darum herum: der 3-Liter-Sechszylinder-Motor ist schon ein echter Hammer, auch wenn er jetzt nicht komplett von Toyota entwickelt wurde. Unglaublich. Mit dem Schaltgetriebe, bei dem das Diff kürzer übersetzt wurde, kann man tatsächlich – wie mit dem MA70 Turbo damals – im letzten (hier 6.ten Gang) durchs Dorf rollen und dann ohne jedwede Rucklerei einfach beschleunigen. Landstraßensurfen im dritten Gang ist ein Traum, es ist immer mehr Kraft da als benötigt wird. Und der Verbrauch unter 10l/100km, laut Anzeige.

Ein richtiger Hammer an Fahrspass wird natürlich draus, wenn man ihn vor Fahrtantritt gegen einen GR Yaris austauscht. An dem passt einfach komplett alles.

Da könnte man auch zwei nehmen.

Die Sommer-Sohlen: hoffentlich nicht abgelatscht

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Reifen – die Sohlen des Autos

Was gibts da zu beachten?

Als erstes und wichtigstes: der Luftdruck.

Tendenziell lieber ein bisschen mehr als zu wenig. Der für das jeweilige Auto und die Reifengrösse passende Luftdruck ist in der Bedienungsanleitung zu finden. 0,2-0,3 bar  mehr helfen oft, ein gleichmässiges Verschleissbild zu ereichen.

Die Profiltiefe:

Gesetzlich reglementiert, es müssen mindestesn 1,6mm sein. Dafür gibts auch die „Verschleissanzeiger“ in den Profil-Längsrillen. Wenn die in der gleichen Höhe wie das Reifenprofil sind, dann müssen die Reifen entsorgt werden. Allerspätestens.

Es wird sich nicht lohnen, Reifen mit weniger als 3mm Profiltiefe am Saisonbeginn zu montieren. Bei Winterreifen muss es sogar noch ein bisschen mehr sein, damit sie auch z.B. in Österreich als Winterreifen auch anerkannt werden – mindestens 4mm! Wenn die Reifen beim Wechseln aber schon nur noch 4mm haben, dann ist die Gefahr doch recht gross, dass sie bei der Fahrt in den Winterurlaub dann darunter liegen und die Weiterfahrt untersagt wird.

Aber eben auch bei Sommerreifen muss Wasser auf der Fahrbahn vom Profil aufgenommen und verdrängt werden – das geht unter 3mm nur noch sehr schlecht. Ein kleiner Trick: Mit einem Euro kann man die Profiltiefe der Reifen überprüfen: Der Goldrand der Münze sollte verdeckt sein – dann sind’s vier Millimeter.

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Das Alter der Reifen:

ist nicht offiziell oder gesetzlich begrenzt, zumindest nicht beim PKW. Allerdings sind z.B. für bestimmte  Anhänger nur Reifen zulässig, die nicht älter als 6 Jahre sind. Warum sollten also auf dem Auto ältere Reifen gute Dienste leisten?  Das Herstellungsdatum kann man an der DOT-Nummer ablesen. „DOT 3803“ bedeutet beispielweise, dass der Reifen in der 38. Woche im Jahr 2003 hergestellt wurde. Unsere Empfehlung: älter als 8 Jahre sollten die Reifen in keinem Fall sein, auch wenn die Profiltiefe noch ausreicht. Der Laufflächen-Gummi verliert einfach die zur optimalen Haftung notwendige Elastizität.

Die Reifen – Größe muss natürlich auch mit den erlaubten Größen in der Betriebserlaubnis des Autos (oder der Sonderfelgen, da gibts dann eine extra-Betriebserlaubnis), oder der Eintragung in den Fahrzeugpapieren übereinstimmten. Auch auf den Lastindex und den Geschwindigkeitsindex achten: die Größe 205/55R16 91 H hat  beispielsweise die „91“ als Lastindex (je höher die Zahl, desto mehr kann der Reifen tragen) und „H“ als Geschwindigkeitsindex(„H“ steht für bis 210km/h).

Seit einiger Zeit gibt es das „Reifen – Label“. Hier muss man sich darüber im im Klaren sein, dass die drei gesetzlich verankerten Kriterien zwar wichtige, aber nicht die einzigen Leistungsmerkmale für einen Reifen sind. Einige Infos mehr gibts es dazu auch unter www.dasreifenlabel.de – hier gehe ich nicht weiter darauf ein.

Reifen – Tests sind eine nützliche Entscheidungshilfe – allerdings kann es natürlich auch hier Fälle  geben, in denen durch eine Interessenkollision Ergebnisse, sagen wir mal, optimiert werden – Stichwort ADAC. Am besten hat man einen Reifen schon einmal selbst „erfahren“ oder kann auf die Erfahrungen von jemanden zurückgreifen, der das schon getan hat. Genauso machen wir das auch.

Natürlich hat das Ganze auch eine sehr emotionale Seite:

Wenn man seinem Fahrzeug schöne Schuhe gönnt. Edel, agressiv, einfach nur groß oder besonders leicht: die Auswahl an Leichtmetallfelgen ist mittlerweile mindestens genauso groß wie an Reifen. Aber das ist dann ein anderes Thema.

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Quo Vadis, 2024 ff

Herrschaftszeiten!

Jetzt ist es vorbei, 2023.

Das war anstrengend. In vielerlei Hinsicht. Selbst gesteckte Ziele hab ich fast alle verfehlt. Oder Entscheidungen vertagt: unsere Vater-Sohn-Slalom-Challenge ging ziemlich unentschieden aus. Roman war so oft schneller als ich wie ich schneller als er war. Gut daran ist: jetzt gibts in 2024 auch noch reichlich zu tun.

Was steht an? Das Hirn trainieren,nicht mehr 2023, sondern 2024 beim Datum zu schreiben. Erfahrungsgemäss am schwierigsten so etwa Anfang Februar. Weiterhin wäre mal das Körpergewichtsreduktionsziel. Zucker ist ja ohnehin eine Droge, also versuch ich, davon wegzukommen. Den ersten Urlaub seit Jahren fest terminieren. Am liebsten dann, wenn der neue Supra mit Schaltgetriebe im Haus ist, mit ihm ein paar Tage in den Alpen rumdüsen.

Geschäftlich kommt einiges Neues. Mehrere Elektroautos müssen mir beweisen, dass es auch da einen „Businesscase“ gibt. Die konnte ich richtig günstig kaufen, daher wirds voraussichtlich bei uns die preiswertesten bz4X mit Allradantrieb in ganz Europa geben. Die stehen schon da, aber ich mags bisher nicht ins Internet stellen – die sollen ja hier in der Region laufen, und nicht von irgendwelchen Großstädtern gekauft werden, die damit dann hunderte von Kilometern entfernt fahren. Darum hab ich mir überlegt, wenn jemand in, sagen wir mal, 50km Umkreis um Neukirchen lebt, das ohnehin günstige Auto nochmal 1000€ billiger – mit unserer Werbung drauf.

Nach ein paar Jahrzehnten wird es auch einen größeren Umbau geben. Die OMV (unsere Mineralölgesellschaft) wird es im Herbst 2024 nicht mehr geben. Stand heute, 01.01.2024 weiss ich noch nicht, welche Fahnen am Jahresende draussen hängen werden – aber es wird gut, sicher.

Was hat am allermeisten genervt in 2023? Wieder mal die Geschichte mit den Updates, die im Auto-Bereich immer häufiger werden. Darüber hab ich mich schon mehrmals ausgelassen, zum Beispiel hier . Die ganzen Sachen werden immer blöder. In Verbindung mit Datenschutzvorschriften kommt dann zum Beispiel raus: ein Kunde bekommt einen Brief mit dem Hinweis auf eine unbedingt notwendige Rückrufaktion für sein Auto. Macht einen Termin, nimmt womöglich extra noch dafür Urlaub. Wenn der dann zu uns kommt und seine schriftliche Aufforderung dabei hat, kann ich ihr oder ihm zeigen, was auf der Rückseite des Schreibens steht: die Aktion wird ohne Zutun von aussen oer Datenfernübertragung durchgeführt (oder ist schon durchgeführt). O mei.

Was war besonders interessant? Es ist viel passiert, wie gesagt, ein anstrengendes Jahr. Zwei Highlights von mehreren: das eine war die CER Central Eruopean Rally mit dem Rallyzentrum Passau, bei Dir wir dabeisein durften. Als Krönung wurde Kalle Rovanperä bei der Veranstaltung uneinholbar Weltmeister. Ein unglaubliches Erlebnis.

Das andere war der Besuch von rund einem Dutzend japanischer und europäischer Toyota – Produktionsingeneure, die eine Survey zur zukünftigen Produktverbesserung für Hilux-Modelle bei uns im Haus durchgeführt haben. Das war sehr, sehr interessant.

Da war natürlich noch viel, viel mehr in 2023. Der Trip nach Hockenheim zum Formula Student-Event.

Oder das GT86drivers.de – Forumstreffen Anfang Juli mit entspannten, netten Leuten.

Was politisch passiert ist, kann ich nicht kompetent beurteilen – und was auf uns zukommt, das kann ich weder abschätzen noch beeinflussen – und darum sage ich gar nichts dazu. Sollte ich mich entscheiden, zukünftig einfach nur Geld ohne viel Arbeit zu verdienen und zu diesem Zweck Wohnraum für Neubürger zur Verfügung stellen, werde ich das natürlich vorher sagen. Geplant ist es von meiner Seite nicht.

Jetzt gehts in meinem kleinen Blog aber Autos, Fahren und Spaß daran. Der kam in diesem Jahr gefühlt bei uns wieder mal zu kurz, das hatte verschiedene Ursachen. Für dieses Jahr aber wieder fest vorgenommen und wird auch hier dokumentiert. Schau mer mal!

Akkuschrauber daily

Der letzte Autoslalom der Saison 2023 ist vorbei, das Jahr damit so gut wie gelaufen – da kommt nicht mehr viel. Halt, moooooment: damits nicht langweilig wird, kommt in Kürze ein elektrisch angetriebener Toyota bz4X ins Haus. Da werd ich doch über die täglichen Erfahrungen damit berichten. Aus erster Hand und mit, oh je, mittlerweile über 50 Jahren Verbrennungsmotor-Nutzererfahrung (im Alter von 6 Jahre hab ich meine erste Aprilia-Geländemaschine bekommen).

Ob so ein Batteriegefährt dem besserbewegt – Motto vom Spaß am Fahren entsprechen kann? Schaun mer mal. Er scheint für Fahrdynamik zu groß und zu schwer zu sein. Wie andere BEV’s (Batterieelektrische Fahrzeuge) auch. Darum, wenn schon, denn schon: unser bz4X kommt mit Vollausstattung. Und Allradantrieb – auch wenn das angeblich die Reichweite (minimal) einschränkt. Da werde ich berichten, ob das alles dennoch reicht.

bz4X – das steht für „Beyond Zero 4 Cross“, also für das Ziel von Toyota, unter 0 Emissionen zu kommen – bis 2050, und für das „SUV-Konzept“ des bz4X. Ach ja, Beyond: unter 7 Sekunden soll das Gefährt nur benötigen, um aus dem Stand auf 100km/h zu beschleunigen. Das ist für mich allerdings keine Garantie für den Spaß am Fahren – der kommt für mich, wenns um die Querdynamik, also um Kurven rum, geht.

13.11.2023, Update: die ersten 2000km sind geschafft. Ohne Ladestress. Das Auto hängt einfach immer, wenn man es täglich benutzt, nachts an der Wallbox. Bisher war war er morgens immer beim Wunsch-Ladezustand – ja, da hab ich rumgespielt. Langsam laden, ganz langsam laden, bis 80%, 90% oder ganz voll laden – alles ausprobiert. Allerdings noch nicht am Schnell-Lader, aber eine Ladekarte, ja, so eine liegt auch schon im Auto. Bei bis zu rund 300km am Tag war bisher keine Schnell-Ladung erforderlich. Laden ist eine ganz andere Art von Energieaufnahme als Tanken, nicht vergleichbar.

Er, der Akkuschrauber selber, fährt sich so unglaublich angenehm, dass ich einige Zeit gebraucht habe um herauszufinden, warum sich das so gut anfühlt. Es kann ja weder am Geräusch noch am Fahrverhalten liegen, oder? Und, siehe da: es liegt, für mich, zum allergrößten Teil am Instrument! Das ist ganz weit vorne, Richtung Windschutzscheibe, montiert, das Auge muss sich nicht von Fern-auf Nahsicht umstellen, das macht den Umgang mit dem bz4X so angenehm.

Die Sicherheits- und Komfortausstattungen sind wie selbstverständlich da, so gewöhnt man sich z.B. ganz schnell an die Ladeschale, in der das Smartphone verdeckt liegt. Oder die automatische Heizung der mit veganem „Leder“ bezogenen, recht bequemen Sitze und auch das beheizte, schön kleine Lenkradl.

Eine ganz besondere Geschichte ist die JBL-Stereoanlage in dem Gefährt. Das Auto ist ja leise beim Fahren, da tuts ja eigentlich ein gewöhnliches Radio. Aber die von Toyota haben da ein JBL-System hineingezimmert, da sagst „Sie“! Muss mal mal gehört haben, wer hat Lust drauf?

Update 15.12.2023: Etwas über 5000km stehen jetzt auf dem Tacho des bz4X. Die E-Mobilität bei Winterbedingungen funktioniert. Der Verbrauch ist bei unserer Nutzung, naja, ned grad wirtschaftlicher als ein Verbrenner. Wenn man gerne am Display rumspielt, kann man sich mit dem Unterschied der angezeigten Reichweite bei normaler Innenraumheizung und Eco-Erwärmung (Sitzheizung vorne und hinten, Lenkrad- und Windschutzscheibenheizung) beschäftigen. Oder man lässt es einfach und fährt. Vor zwei Wochen gabs bei uns mal wieder richtig Schnee. Als im Radio die Durchsagen mit der Aufforderung kamen, doch möglichst gar nicht Auto zu fahren, war ich den Samstag von mittags bis fast Mitternacht auf verschneiten nieder- und oberbayerischen Straßen unterwegs. Mit einem Corolla Hybrid und abends dann, im Bayerischen Wald, Neukirchen-Bad Kötzting-Viechtach und weiter mit dem bz4X zur Pannenhilfe (Autos fremdstarten). Was ich zugeben muss: der elektrische Allradantrieb funktioniert in Sachen Fahrsicherheit perfekt. Also wirklich perfekt. Ein Teil liegt sicher auch an den Reifen (Conti TS870P in 235/60R18) . Tatsächlich fährt das Ding auf Schnee so gut, dass nicht einmal Lastwechsel in der Kurve in der höheren Rekuperationsstufe irgendeine Reaktion auslösen. Zugeben muss ich, dass ich ihm (dem bz4X) die Frage aller Auto-Fragen noch nicht stellen konnte – oder die Antwort vielleicht „nein“ ist. Ich dachte, im X-Mode (Traktions-System) müsste sich doch das Stabilitätsprogramm komplett ausschalten lassen. Geht aber nicht. Jetzt weiss ich aber, wies geht. Und werd die Frage bei nächster Gelegenheit stellen. Und hier darüber berichten.

Mobilität jetzt und in Zukunft – Fahrersicht.

Mittendrin sind wir, in der Mobilitätswende.

Hier bei uns am Land hat sich noch nicht so viel geändert, aber die Stadtleute sollen ja voll dabei sein. Zumindest, wenn man den Aussagen von Presse, Fahrzeugherstellern und gewählten Regierungsvertretern glauben darf.

Die Mobilitätswende ist ja bisher eher eine Antriebsartenänderung zugunsten des batterieelektrischen Antriebs, zumindest plant man das so. Diese Änderung passt bestimmt nicht für alle Anwendungen, bisher zumindest. Es wird auch noch eine ganze Zeitlang ins Land gehen – bisher werden immer noch überwiegend Verbrenner-Fahrzeuge gekauft, und deren Lebensdauer beträgt ganz sicher im Schnitt mehr als 10 Jahre. Also erstmal langsam angehen lassen?

Wenns passt – also die Nutzung des Fahrzeugs, hier meist ein Fahrzeug zur Personenbeförderung, mit den Fähigkeiten (oft ist die maximale Reichweite der entscheidende Faktor) des Autos zusammenpasst und das Budget auch noch passt, dann steht doch nichts dagegen. Oder??

Wenn man locker an die Sache herangeht, wird das gut klappen. Sich selbst darauf vorbereiten hilft sicher. Eine Möglichkeit wäre, mal ein ganz exaktes Fahrtenbuch zu führen. Einfach, wie lange die jeweilige Strecke ist, die man fährt und wo das Auto für wie lange abgestellt wird. Und dann die Uhrzeit dazu. Dann kann man sich das Ganze in Ruhe ansehen und mit einer Tabelle ein bisschen kalkulieren. Wann steht das Auto wie lange an einem Ort, an dem ich eine möglichst günstige Lademöglichkeit habe?

Für wenige „Extremstrecken“ im Jahr könnte es durchaus eine Möglichkeit sein, sich ein Auto auszuleihen. Oder vielleicht gibt es ja mehrere Autos in der Familie, dann kann man ja auch das andere Auto nutzen. Schon oft habe ich überlegt, wie man eine Art „privates Carsharing“ hinbekommen könnte. Mehrere Leute / Familien könnten sich ein Auto teilen und dadurch Kosten senken. Die Logistik für Fahrten zu Großeinkäufen sollte man doch hinbekommen können. Es kann dann halt nicht jeder am Samstag zwischen 10-13 Uhr zum Einkaufen z.B. mit dem gemeinschaftlich genutzten Kleinbus fahren, sondern man müsste sich vorher abstimmen. Unmöglich und zu wenig spontan? Auf irgendetwas wird man verzichten müssen. Entweder die Mobilität wird deutlich teurer – oder ein bisschen weniger flexibel. Dafür viel entspannter, weil weniger Fahrzeuge gleichzeitig unterwegs sein würden. Will man das, sind wir als Gesellschaft so weit? Darüber läst sich trefflich diskutieren.

Das alles betrifft jetzt nicht nur die reine „von-A-nach-B“-Nutzmobilität, bei denen hinter den jeweiligen Fahrten eine Notwendigkeit (Einkaufen, Arztbesuch, Behördengänge, sowas in der Art) steckt. Was ist mit den Leuten, die aus Spaß am Fahren fahren? Könnten die sich nicht auch z.B. einen Sportwagen oder Roadster teilen? Die Versicherungs- und Fixkosten pro Nutzer wären wesentlich niedriger, und die jährliche Laufleistung solcher Fahrzeuge ist oft ohnehin sehr gering. Also, warum nicht vereinbaren, dass jedes Wochenende ein anderer dran ist? Je nach Arbeitszeitmodell haben manche Leute auch während der Arbeitswoche Zeit, und andere können nur an gesetzlichen Feiertagen mal richtig raus. Hier sollte ein Carsharing also fast noch leichter machbar sein.

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Oder jetzt bitte nicht lachen, eine Rolle rückwärts, Mobilität könnte sich ja insgesamt ändern: ein Transport von Fahrzeugen per Bahn ins gewünschte Zielgebiet. Warum nicht auf der Schiene in ein fahrtechnisch erlebenswertes Gebiet transportieren lassen (Toskana, Nürburgring, Alpen, was auch immer) und dort dann das Genussfahrzeug nutzen? Autobahnfahrten sind für „Spaß-am-Fahrern-Fahrer“ halt ohnehin extrem langweilig.

Wäre denn jemand dabei, bei meinen gspinnerten Ideen? Oder was gibts sonst für Möglichkeiten? Ich wäre traurig, wenn es zukünftig irgendwann nur noch fahrerlose, langweilige Transportkisten gäbe. Was fällt Euch dazu ein?