Coupe High Rider. Soso.

Weil mich jetzt schon einige darauf angesprochen haben: ein erstes Fazit zum neuen Toyota C-HR. Ganz persönlich und garantiert nicht frei von Vorurteilen.

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Ich hatte ja geschrieben, dass ich gespannt bin, wie sich die Geschichte entwickelt. Ganz allgemein, zu den SUV-Crossover-und-was-die-sonst-noch-für-Bezeichnungen-haben Fahrzeugen, und zum Toyota C-HR im besonderen.

Der C-HR schneidet ja in Autotests derzeit ganz besonders gut ab. Was mich zu zwei Möglichkeiten der Interpretation bringt: entweder die Mitbewerber bauen in dieser Klasse wirklich nicht besonders gute Autos – oder die Auto-Journalisten sind zwar vielleicht Journalisten, aber keine Auto – Leute.

Das Auto sieht ja auf jeden Fall mal echt cool aus. Es hat auch genügend Platz für mindestens vier Leute. Wobei mir auch seit Jahren ein Yaris Hybrid reicht, als Familienauto, für Einkäufe, Ausflüge. Der C-HR hat auch einen ausreichend großen Kofferraum. Der Einstieg ist für mich ok – allerdings auf gar keinen Fall so gut, wie das in den Tests beschrieben wird: man hat auch einen Türschweller zu überwinden. Die Autotester, die sich über einen herausragenden Tiguan (oder eines seiner Konzern-Derivate) freuen, sind an so einen Mist natürlich gewöhnt. Wer schonmal einen Toyota RAV4 hatte, der hat gesehen, dass es noch besser geht.

chrbild12

Mal fahren. Der erste Eindruck: das Auto hat eine hervorragende Strassenlage. Der Schwerpunkt konnte offensichtlich niedrig gehalten werden, er lässt sich kaum aus der Ruhe bringen. Wirklich für 99% aller Fahrsituationen bestens abgestimmt. Und dabei ausreichend komfortabel. Gut gemacht!

OK, wenn man ans fahrdynamische Limit geht, dann wirds ziemlich indifferent. Aber das wird mit so einem Auto wohl selten jemand machen. Ausser so ein Depp wie ich vielleicht.

Wie wird er im Alltag wohl genutzt? Zum Gleiten durch die Stadt. Mit dem top abgestimmten Hybridantrieb. Ausserhalb der Stadt wird ihm allerdings die SUV-Form zum Verhängnis: bei höherer Geschwindigkeit ist einfach die Höhe der Karrosserie entscheidend dafür, wieviel Luft davor hergeschoben bzw. verdrängt weden muss. Da merkt man dann doch deutlich den Unterschied zum Prius, der als ökonomisches Auto entwickelt wurde: der C-HR braucht bei gleichem Antrieb einfach deutlich mehr Sprit.

Der 1,2er mit Allradantrieb lässt sich noch etwas engagierter um Kurven treiben – bietet allerdings über etwas mehr Querdynamik hinaus sonst nicht wirklich mehr. Die Traktion bei Schnee ist in Ordnung, die Bodenfreiheit leider nicht. Und das stufenlose Getriebe muss man mögen – mehr sag ich dazu nicht.

Was wollte ich mit diesem Post eigentlich sagen? Ach ja, Fazit: Kann der C-HR was? Ja, tut er. Aber ist ist ganz sicher kein „Coupe“, so wie ich das verstehe. Und er ist kein „Hybrid-Gleiter“, so wie ich ihn mag. Von allem a bissl was. Um bei Vorurteil zu bleiben: wie nicht anders zu erwarten – nix davon optimal. Aber wenn man keine Kompromisse eingehen will, hoch sitzen muss/mag und auf die wirklich unendlich coole Optik steht: (noch) ein echter Geheimtip.

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Veröffentlicht von Michael Ströher

Auto- und Motorradldamisch seit kurz nach der Geburt. Toyota - Profi und Fan von allem, was auf Rädern Spaß macht. Hybrid - Junkie - mit eigener Meinung.

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